KLOPFRAUM - IMPULS derzeit - Hallen für Kunst, E-Werk Freiburg | 1997

kinetisch-akustische Installation
Klopfraum - Impuls derzeit war eine Kombination von Rohrskulpturen, Zeichentischen und kleinen Wandobjekten. In dem relativ großen Raum waren Bewegungsmelder so installiert, dass der Betrachter nur durch ständiges sich Bewegen im Raum ein gesamtes Klangmuster erzeugen konnte.

Christian Bilger bewegt sich wie ein Forscher für Naturwissenschaft auf dem Gebiet der Kunst. Begrifflichkeit wie DUALES SYSTEM, GESCHLOSSENES SYSTEM; ZUSTAND; VORGANG; ANFANG-ENDE; ZEIT; RAUM; BEWEGUNG; GESCHWINDIGKEIT; LANGSAMKEIT bestimmen seinen Werkkontext. Bewegung und Technik z.B. bieten ihm Erweiterung und Material für seine Kunst, und zwar im Jetzt-Zeit-Kontext, sozial, politisch, philosophisch…("eigene Produkte und Werke bauen, hinein in das längst vorhandene, übersättigte Angebot…"). Bilger schreibt dazu: "Es liegt mir nicht sonderlich mich auf ein Ding zu beschränken. Natürlich gibt es Schwerpunkte, um die sich meine Interessen und meine Arbeit bewegen. Den Beweggründen meiner künstlerischen Transformation komme ich mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr bei, und die Verwendung von technischen Gegenständen oder elektrisch-elektronischen Hilfsmitteln sowie multimediale Ausdrucksformen kommt mir gerade recht. Der ganz gewöhnliche Augenblick und Moment ist jener höchster Kreativitätsmöglichkeit. Und so bin ich nichts anderes als ein Illustrator meiner eigenen Gedankenwelt, innerhalb der Welt die außerhalb um mich herum existiert. Das Leben hat von Beginn an den Zwang, sich zu bewegen, schlicht als Notwendigkeit und Vorraussetzung seiner Existenz, deswegen tut es meine Kunst auch. Es ist zwar nicht zwingend für mich, aber sehr erleichternd. Ich kenne Momente der ruhe und der Bewegung. Beide sind gleichberechtigt, und Technik ist mein Mittel, es entstehen zu lassen, das Ding und sein Vorgang. In diesem Sinne leiste ich Bewegungsarbeit, die ihren Ausdruck mittles vielfältiger Materialien, akustisch und kinetischen Reizen findet. Denn erst das inszenierte Material bietet dem Auge Stoff, gibt ihm zu denken und zu sehen." Bilgers (teilweise sehr raumgreifende) Installationen sind, so scheint es, eine sachlich und technisch kühle Angelegenheit, die funktionalen sowie die deutlich hervortretenden ästhetischen Qualitäten halten sich in strenger Waage, jedoch transportieren sie zugleich, oft in ironischer Weise, mehr oder weniger deutlich bestimmte Stellungnahmen des Künstlers. Der Einsatz von Technik verschiedenster Art ist für ihn schlichtes Transportmittel seiner künstlerischen Inhalte. Selbstverständlich spielen deshalb auch der Einsatz z.B. von Elektronik, von Computern oder Multimedia bei seinen Arbeiten eine Rolle.

Dr. Christoph Schneider












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